Seit ungefähr zweieinhalb Jahren kämpfe ich regelmäßig mit depressiven Anfällen. Meist hält das bei mir nur ein paar Tage an. In dieser Zeit bin ich allerdings wie gelähmt. Seit ich meine letzte Ausbildung abgebrochen habe, sind diese depressiven Zeiten deutlich zurückgegangen. Dennoch befasse ich mich gerne mit dieser Krankheit, versuche sie zu verstehen und versuche herauszufinden, warum ich so bin, wie ich bin. Nach “Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben” habe ich nun mit “Morgen ist leider auch noch ein Tag” das zweite Buch von einem Autor mit Depressionen über Depressionen gelesen. Doch Diesmal handelt es sich in der Tat eher um einen Roman, der versucht die Tücken der Krankheit mit Humor darzustellen.
Allgemeine Informationen
Titel: Morgen ist leider auch noch ein Tag – Irgendwie hatte ich von meiner Depression mehr erwartet
Seitenzahl: 256
Autor: Tobi Katz
Genre: Biografie/Ratgeber
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Kosten: 9,99 € als gebundene Ausgabe online bei Amazon*
Erschienen am: 25. September 2015
Das Backcover zum Durchlesen:
Klappentext: “Depression also, denke ich. Wo habe ich mir sowas wohl eingefangen? Wird man verrückt geboren? Oder gibt es irgendwas auf dieser Welt, was mich verrückt gemacht hat? Ist verrückt eigentlich das richtige Wort, oder diskriminiere ich mich da gerade selbst?
Ich beschließe das Wort “verrückt” zu googeln, aber mein Laptop fährt nicht hoch. Ich schätze, der ist jetzt solidarisch auch depressiv. Keine Energie, um aufzuwachen. Die Problematik kommt mir bekannt vor. Laptops schließt man einfach irgendwo an – aber bei Menschen geht das nicht. Die sitzen dann da mit ihrem leeren Akku, so wie ich. Kraftlos. Und jedes Ladegerät eine verfickte Einzelanfertigung mit superspeziellem Adapter, den es nur einmal auf der Welt gibt. Ich bin das einzige iPhone 5 in einer Welt voller Android-Telefone. Was allen hilft, passt nicht in meine Anschlüsse.”
Meine Meinung zu „Morgen ist leider auch noch ein Tag“
Einteilung/Lesbarkeit – Das Buch lässt sich wirklich gut lesen, da es aufgebaut ist, wie ein normaler Roman. Die Kapitellänge ist mit 5-10 Seiten zwar recht kurz. Allerdings liest sich das Buch nicht so leicht. Man muss schon Wort für Wort lesen und kann es nicht so einfach überfliegen. Es ist schon etwas anspruchsvoller, was mich dennoch nicht abgehalten hat, es relativ schnell durch zu lesen.
Die Story – Tobi Katz nimmt uns in seinem Buch mit auf seine Reise durch die Depression. Er beginnt schon weit vor der Diagnose. Erzählt von seinen Tagesabläufen (wenn man das so nennen kann), von seinen Therapie Sitzungen, und aus seinem Leben. Man lernt Tobi quasi direkt mal ganz von innen kennen. Er nimmt uns mit auf eine Reise, die viele wohl ähnlich schon durchgemacht haben.
Mein Fazit zu “Morgen ist leider auch noch ein Tag”
Mich hat das Buch an eine Zeit erinnert, an die ich mich nicht gerne zurückerinnere. Gerade die ersten Seiten konnte ich zu 100 Prozent nachvollziehen, denn genau so sah mein Leben vor knapp über zwei Jahren aus. Außer dass ich keine Selbstgespräche geführt habe.
Ich kann mir auch vorstellen, dass das Buch auch Menschen berührt, die mit der Krankheit nichts zu tun haben. Andere die vielleicht nicht selbst betroffen sind lernen den anderen eventuell besser verstehen. Denn es ist schwierig darüber zu reden, das weiß ich selbst. Ich kann das auch nur dann, wenn mir wirklich danach ist. Das muss man schon wollen. Und genau darum geht es in dem Buch von Tobi Katz. Das Wollen, aber nicht können!
Für mich gibt es für das Buch 4 Sterne. Denn teilweise zieht sich die Handlung etwas und ist etwas träge, das liegt aber daran, dass er die Krankheit eben beschreibt. Und so ist es eben manchmal.
Kennt ihr das Buch bereits? Falls ja, wie hat es euch gefallen?
Allerliebst
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